Optimierung des Konstruktionsprozesses: Nachverfolgbare Bibliotheksteile in Windchill
Erklärtes Ziel unseres Kunden war, einen Prozess zu finden, der es ermöglicht via PDM-Link (Windchill) eine Bibliothek für Ausschnitte und Geometrien zu schaffen, die eine Nachverfolgung Ihrer Verwendung im Unternehmen ermöglicht. Des Weiteren soll ein effizienterer Arbeitsprozess für den Konstrukteur erreicht werden.
Herausforderung
Diese Bibliotheksteile sollen in einer definierten Art Flexibilität (Einbaubedingung, Bemaßung und Konstruktionselemente) gewährleisten und diese als Standardverwendung (verifizierte Definition der Geometrie) ausweisen. Alle verwendeten Bibliotheksteile, die dieser Definition nicht entsprechen, sollen als „Custom“ verwendet werden. Ebenfalls soll eine Prüfung der Zielgeometrie auf Richtigkeit gewährleistet werden.
Ausgangssituation
Bibliotheksteile wurden bereits in dem Unternehmen benutzt. Jedoch war es nicht möglich diese mit Creo Bordmitteln direkt aus PDM-Link zu verwenden. Da eine Änderung am Bibliotheksteil auch eine Änderung des freigegebenen Teils bedeutet, wurde es aus Windchill lokal kopiert, Maße und auch Konstruktionselemente angepasst und dieses über Creo Bordmitteln eingebracht. Außerdem mussten sämtliche Anmerkungen händisch übertragen werden. Fehler konnten sich leicht einschleichen und damit eine Abnahme bei dem Kunden gefährden. Auch war eine spätere Nachverfolgung zu dem ursprünglichen Teil nicht mehr möglich. Die Verschmelzungs- oder Vererbungs-Funktion konnte hier nicht verwendet werden, da es bei beiden Funktionen keine vollständige Abdeckung der zu übertragenden Informationen gab.
Lösung
Wir boten als Lösung eine Toolkit Applikation an, die in drei Bereiche unterteilt wurde:
Vorbereitung:
Vorbereiten der Bibliotheksteile in den flexiblen Bereichen wie:
- Mehrere Einbaubedingungen, die ein leichtes Platzieren im Ziel-Teil ermöglichen.
- Bemaßung mit Regeln, die es ermöglichen Maße für Bereiche als Standard festlegen zu können.
- Optionen zur Möglichkeit definierte Konstruktionselemente/-elementgruppen ein- und auszuschalten
und diese dem Endanwender in einer einfachen Art zur Auswahl zur Verfügung zu stellen.
Wiederverwendung:
Einfügen eines applikationseigenen Feature-Typs, der den Einbau und die Manipulation der Bibliotheksteile über ein Interface ermöglicht. Des Weiteren werden vordefinierte Anmerkungselemente übertragen, um Fehlerquellen zu vermeiden. Ebenso ist eine spätere Anpassung dieser Konstruktionselemente durch einfaches Editieren möglich. Weiterhin können verschiedene Revisionen der Bibliotheksteile aktualisiert oder auch ausgetauscht werden. Als ein besonderes Feature ist die Verwendung unterschiedlicher Revisionen innerhalb eines Teils oder auch innerhalb einer Baugruppe möglich.
Validation:
Prüfmechanismus, der die eingebauten Features anhand ihrer Definition und Flächenprüfung validiert und diese auch klassifiziert nach „Standard“ oder „Custom“. Diese Klassifizierung wird mittels bezeichneter Parameter für Windchill bereitgestellt. Für den Anwender werden die Informationen übersichtlich in einer Baumstruktur mit farblicher Hervorhebung im Creo Navigationsbereich dargestellt.
Nutzen
Durch die in diesem Projekt entstandene Applikation ist eine nachverfolgbare und in sich geschlossenen Prozesskette entstanden. Sie führt zu einer erheblichen Vereinfachung für den Anwender und ermöglicht es in Windchill die Teile zu identifizieren und auszuwerten. Das erleichtert wiederum die Erstellung von Technical Data Package(TDP)-Inhalten und stellt sicher, dass relevante Dokumente zusammen mit dem 3D-Model gesammelt und zur Verfügung gestellt werden können. Darüber hinaus bietet Windchill die Möglichkeit, verschiedene Analysen an Standard- und kundenspezifischen Bauteilen durchzuführen, die Auswertungen für mögliche Regelanpassungen an Bibliotheksteilen ermöglichen. Durch diesen Prozess wird die fortlaufende Übernahme benutzerdefinierte Verwendungen in die Bibliothek vorangetrieben und die Planung zukünftiger Änderungen erleichtert.